Dienstag, 26. Juli 2011

Skandal-Bahn Berlin

Ich habe mir sagen lassen, dass der Berliner schon immer sehr leidensfähig war. Besonders macht sich zurzeit diese Charaktereigenschaft die S-Bahn Berlin und deren Besitzerin, die DB, zu Eigen. Über Jahre hinaus hat man Kostensenkungsmaßnahmen und Personalabbau bei der S-Bahn durchgeführt, um u. a. den Börsengang der DB zu verhübschen. Das ging ca. 10 Jahre gut und dann war der ‚Kredit‘ aufgebraucht. Aus dem einstigen weltweiten Vorzeigeunternehmen ist ein chronischer Pflegefall geworden. Man gelobt ständig Besserung, aber mindestens jeder Winter hat diese Worte zu Schall und Rauch werden lassen. Zwei größere Dokumentarberichte hat man bisher über dieses Dilemma gesendet (eine hier verlinkt). Wenn man sich diese ansieht, dann wird einem bewusst, dass der Wagen recht tief im Dreck steckt.
Ernsthafte Konsequenzen hat man bisher nicht gezogen. Wie man hört, hat es hauptsächlich eine kleine Prüfaufsicht getroffen. Anderen haben zwar ihre Jobs verloren, aber sind im großen DB-Schoß gut aufgefangen worden.
Die Verlierer sind die Fahrgäste, die Berliner und die Touristen. Nun soll der Nomalfahrplan nicht vor 2012 wieder eingeführt werden. Der Aufschrei ist schon relativ leise, denn die Berliner sind ja sehr leidensfähig und schlucken viel runter. Aber irgendwann ist auch das mal vorbei, denkt dran.

Und denkt bitte dran, wem wir dieses Dilemma zu verdanken haben. Dem alles verbessernden Privatisierungswahn!

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