Dienstag, 15. Januar 2013

Wie war das doch noch einmal vor 22 Jahren - 10

Huhu, liebes Blogvolk. Für meine Kinder und natürlich auch für euch möchte ich gern meine Serie „Wie war das doch noch einmal vor 22 Jahren“ fortsetzen. Es gab dazu einen Anlass, der das Thema bei mir wieder ganz nach oben gespült hat. In den nächsten Tagen hätte ich mich sowieso wieder mich mit dieser Serie beschäftigen müssen, da unser aller Gockel-Gauck (so wie ihn Urban Priol nennt), sich wieder in der Öffentlichkeit zeigt und den großen Widerstandskämpfer mimt. Dazu aber später. Nun aber zu meinem heutigen Thema: Genau vor 25 Jahren, wir wohnten das dritte Jahr in Berlin, und die Mutter meiner Kinder hatte gerade einen interessanten Job bekommen. In dieser Einrichtung war es üblich, in irgendeiner Form zur Karl-und-Rosa-Demo und natürlich zum 1. Mai zu gehen. Das war halt so und auch nicht lebenszerstörend. Wie ich schon hier berichtete, ging unser Versuch, sich den Gegebenheiten anzupassen, gründlich in die Hose. Also wir wollten am 2. Sonntag im Januar 1988 zu Karl und Rosa. Irgendwie kamen wir am Frankfurter Tor in eine, nennen wir es mal ‚Polizeirazzia‘ und es ging für uns nicht weiter. So eine Verhaftung war damals wie heute keine Kleinigkeit. Der Grund für die aufdringlichen Ordnungshüter war abends im Westfernsehen (natürlich auch bei uns, nur mit weniger Polemik) schnell gefunden. Eine Gruppe um Stephan Krawczyk und Freya Klier hatte vorher den Kontakt zu den Medien gesucht und ihre Aktion „Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden“ dort schon platziert. Dementsprechend war auch die Kamerapräsens am Ort des Geschehens. Aus heute bekanntgewordenen Akten kann man entnehmen, dass die Gruppe auch noch gegen Berufsverbot in der DDR protestierte. Das war damals in der Bevölkerung der DDR aber kein Thema. Hitzig wurde das Freiheitszitat diskutiert. Aus diesem Grund bin ich zu den Schriften von Rosa Luxemburg gekommen. Das kann ich heute noch jedem empfehlen. Ihre Bücher sind zwar nicht wie Bestseller geschrieben, lesen sich auch schwieriger, aber man kann ihnen viel entnehmen. So wie dem Kapital von Karl Marx. Eigentlich ein Standardbuch für jeden kreativen Kopf. Man muss damit ja nicht konform gehen, aber wissen sollte man schon um so manches Gesetzt des Kapitalismus. Wie dem auch sei, es ist jetzt 25 Jahre her, als diese so bedeutende Demo kurzfristig eine andere Bedeutung bekam und manchem Ruhm einbrachte. Übrigens: Das war noch die Zeit, in der der Widerstandskampf von Gockel-Gauck noch mit Gesprächen mit der Staatssicherheit definiert war. Nur mal so. Wer darüber mehr wissen will, braucht nur seine Tastatur und seinen Rechner benutzen. Im Gegensatz zu Manfred Stolpe ist er aber ein Held, jedenfalls für die Qualitätsjournalisten in der heutigen Zeit.

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