Sonntag, 26. Oktober 2008

Als Geldfortschritt getarnter Kreditbetrug


Ein interessanter Artikel von Wilhelm Hankel kann man in der FR finden. Ich kann zwar nicht alles unterschreiben, aber dennoch ist der Artikel lesens- und überdenkenswert. Hier ein Auszug:

Das Weltfinanzsystem bebt. Es ist weder das erste Mal, noch wird es das letzte Mal sein, denn die jetzt eingeleiteten Rettungsversuche sollen es am Leben erhalten - und zwar so, wie es ist und immer war. Keiner zieht eine Lehre aus der Krise, weder aus der aktuellen noch den früheren.
Damit bleibt der älteste Konstruktionsfehler des Finanzsystems erhalten: die getrennte Kontrolle von Geld und Kredit. Bereits König Midas entdeckte im siebten Jahrhundert vor Christus, dass sich aus einem begrenzten Vorrat an Münzmetall weit mehr Münzen schlagen ließen, wenn man den Metallgehalt pro Münze kräftig herabsetzte.
Damit hatte er das Geldangebot von seiner Begrenzung durch die verfügbaren Geld-Rohstoffe befreit und zugleich den Markt von allen Finanzierungsengpässen. Wenn dieser Geld brauchte, jetzt bekam er es. Midas' Geldmaschine bediente die wachsende Geld-Nachfrage und stellte die benötigten Finanzierungsmittel zur Verfügung. Diese Rolle erfüllen heute die Banken mit ihrer Kreditwirtschaft.
Doch seit sich die Kreditwirtschaft ins Grenzenlose ausweitet, denn das heißt Globalisierung, führt kein Weg daran vorbei, diesen Fehler zu beheben. Denn grenzenlos ausgeweiteter und ausweitbarer Kredit bedeutet, dass kein Staat der Erde mehr vor Finanzkrisen sicher ist. Kein Staat kann das Geld der Sparer schützen noch die Versorgung der Wirtschaft mit Krediten garantieren. Die ewige Wiederkehr solcher Katastrophen ist diesem System eingeschrieben. Nur betrifft die Finanzkrise jetzt alle Staaten des Globus, und nicht nur einige. [mehr hier]

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