Mittwoch, 22. Oktober 2008

Auch das gibt es zurzeit: "Verteidigt die Globalisierung!"

Bei Telepolis erschien ein schöner Artikel zur Globalisierung. Ein kleiner Auszug:

Etwas, was hier etwas Schlechtes ist, kann anderswo etwas Gutes sein. Deshalb wurde die Verwendung von DDT in den reichen Ländern verboten, wo man seit Rachel Carsons berühmter Dokumentation davon ausging, dass diese Substanz der Umwelt nicht wieder gutzumachenden Schaden zufügt. In armen Ländern wie Indien, wo die Malaria bisher noch nicht ausgerottet wurde, ist der Einsatz von DDT (mit einem gesundheitlichen Nutzen verbunden, der nach allgemeiner Einschätzung schwerer wiegt als die Umweltschäden. [..] Auf solche Beispiele trifft nun wirklich zu, dass ein Verkaufsverbot im Inland nicht automatisch auf das Ausland erweitert werden sollte [..].
Jagdish Bhagwati, "Verteidigt die Globalisierung", S. 300/301

Jagdish Bhagwati, gebürtiger Inder und seit 1991 Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika, gilt international als einer der prominentesten Verfechter der sogenannten freien Marktwirtschaft und seit Jahren als Anwärter für den Wirtschaftsnobelpreis. Was er seinem Beispiel nicht hinzufügt: Malaria, bzw. Sumpffieber, ist eine Krankheit, unter der vor allem arme Menschen in den Ländern der sogenannten "Dritten Welt" leiden. Längst gibt es Medikamente zur Prophylaxe und Therapie. Die Pharmaindustrie hat allerdings kein Interesse an ihrer Weiterentwicklung, sondern gibt weltweit doppelt so viel Forschungsmittel im Kampf gegen Haarausfall und Erektionsstörungen aus.

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