Donnerstag, 16. Oktober 2008

Mutter aller Krisen

Gespräch mit Robert Kurz, Teil 1

Mutter aller Krisen

Robert Kurz gilt seit seinem Standardwerk Der Kollaps der Modernisierung" als einer der profiliertesten Kritiker des derzeitigen Wirtschaftssystems. Anders als viele andere Ökonomen beschäftigte er sich in seinen Analysen nicht mit einem erwünschten Soll-Zustand, sondern mit etwas, das Medien, Politiker und Ökonomen nicht ständig, dafür aber in periodischen Abständen umso stärker beschäftigt: Der Krise.

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Gespräch mit Robert Kurz, Teil 2

Sozialisierung der Verluste, Lafontaine und Attac.

„Was folgt auf diese vernichtenden Krise?
Robert Kurz: Von einer "vernichtenden" Krise zu sprechen, steht in einem eigenartigen Missverhältnis zu der Frage, was "danach" kommt. Das linke Urvertrauen in die Regenerationsfähigkeit des Kapitalismus entspricht nur noch den Kommentaren in der Wirtschaftspresse, die auch schon vom "Kapitalismus danach" sprechen, während sich das wahre Ausmaß der Krise erst zu enthüllen beginnt. Natürlich wird es z.B. technische Reaktionen der Börsen nach oben geben, vielleicht genährt von kurzfristigen Hoffnungen auf ein Greifen der staatlichen Maßnahmenpakete. Aber die Dynamik des Krisenprozesses ist nicht mehr auf ein früheres Niveau zurückzudrehen, wenn nicht neue reale Verwertungspotentiale entstehen, die nirgends in Sicht sind.

Jede temporäre Stabilisierung kann nur den nächsten, umso heftigeren Krisenschub vorbereiten. Erforderlich wäre eine autonome soziale Gegenbewegung jenseits des nationalen Rahmens, die sich die Lebensinteressen nicht von den Krisenverwaltern ausreden lässt, und die jede soziale, geschlechtliche, ethnische oder "rassische" Ausgrenzung radikal negiert. Die ist aber ebenso wenig in Sicht wie neue Verwertungspotentiale. Also kann man nur sagen, dass sich die gesellschaftliche Desintegration auch in den kapitalistischen Zentren einschließlich der "unschuldigen" BRD in einem bisher nicht vorstellbaren Maße fortsetzen wird.“

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