Dienstag, 21. Oktober 2008

Wer sich als Erster meldet, hat den schwarzen Peter

Am Sonntag kam diese Meldung in der FAZ:
„Zum Börsenbeginn am Montag, pünktlich um 9 Uhr, wird das Rennen eröffnet: Welche Bank beantragt zuerst staatliche Hilfe aus dem 500-Milliarden-Rettungspaket? Vielen deutschen Banken steht das Wasser bis zum Hals: Die Commerzbank, die Deutsche Bank, die Landesbanken - sie alle haben in der Finanzkrise dramatisch an Eigenkapital verloren. Eigenkapital aber brauchen die Banken, wenn sie Kredite vergeben wollen. Jetzt soll der Staat helfen. Noch wagen sich die meisten Banken nicht aus der Deckung.“

Gestern und heute kommen die ersten Meldungen herein. Die Zeit meldet:

„Die angeschlagene BayernLB kündigte an, am heutigen Dienstag ihren Kapitalbedarf aus dem Rettungspaket bekannt zu geben. Andere wie die HSH Nordbank oder die WestLB wollen noch prüfen und entscheiden.“

Acki dürfen wir dabei auch nicht vergessen. In der Welt stand gestern:
Die Bundesregierung hat an angeschlagene Finanzunternehmen appelliert, das im Eilverfahren beschlossene Rettungspaket nun auch in Anspruch zu nehmen. Zugleich kritisierte die Regierung in ungewöhnlich scharfer Form Äußerungen von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann vom Wochenende, auf die Hilfen verzichten zu wollen. Insbesondere Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hätten unter nachhaltiger Zustimmung der anderen Kabinettsmitglieder ihr Befremden zum Ausdruck gebracht, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg.

Steg betonte nach der Sondersitzung des Kabinetts, es sei „bedenklich“, wenn betroffene Unternehmen den Schritt zur Hilfe nicht wagten, weil sie Nachteile befürchten. Wer in dieser Situation staatliche Hilfe in Anspruch nehme, der tue „nichts Ehrenrühriges“, sondern beweise Mut und handele verantwortungsbewusst.
Ackermann hatte angekündigt, auf staatliche Hilfen verzichten zu wollen. Das Magazin „Der Spiegel“ zitierte ihn mit den Worten: „Ich würde mich schämen, wenn wir in der Krise Staatsgeld annehmen würden.“ Steg sagte dazu: „Die Äußerungen sind eher als außerordentlich bedenklich eingestuft worden in der Bundesregierung.“ So die Welt.

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