Sonntag, 16. Juni 2013

Die Julis ticken nicht mehr richtig

Huhu, liebes Blogvolk.

Das die Jungen Liberalen (die Julis) nicht richtig ticken, weiß fast jeder. Aber das sie einen total verqueren Blick zur Geschichte haben, überrascht mich sehr. Um was geht es: Die Julis, von je her fast nur in West-Berlin zu Hause und jetzt drängt man nur vereinzelt in den Ostteil der Stadt (und dann nur in die Szeneviertel), haben eine Demo durchgeführt. Das ist erst einmal nicht schlimm, aber wenn man genauer hinsieht, dann schäumt man innerlich.
Also was war das Anliegen ihrer Demo: Sie wollen das Ernst-Thälmann-Denkmal im E.T.-Park abreißen lassen. Dort, wo für die Klientel der Liberalen schicke Eigentumswohnungen gebaut werden sollen, dort stört dann ein Thälmann nur. Einer, der wie kein zweiter gegen Hitler gekämpft hat, war sicherlich kein Glanzpolitker im heutigen Sinne. Aber welcher aus dieser Zeit war das schon. Von den Liberalen erst recht keiner. Die haben sich am Anfang der Nazidiktatur (und hier ist das Wort ‚Diktatur‘ wirklich angebracht) nicht gegen Hitlers totale Machtübernahme gestellt und somit sich auch erheblich schuldig gemacht. Die politischen Urenkel dieser Nicht-Helden im Kampf gegen die Nazis spielen sich heute auf und maßen sich eine Meinung an, die ihnen aus meiner Sicht nicht zusteht. Insbesondere wenn man ihre heutigen Aktivitäten auf diesem Gebiet mit berücksichtigt.

Thälmann war wohl der bedeutendste Gegner der Nazis und hat dafür sein Leben lassen müssen. Alleine diese Tatsache ist es Wert, ihn in den Geschichtsbüchern (und -Unterricht) zu belassen. Er war Kommunist, was nichts schlechtes ist und so ein Vorgehen in kleinster Weise rechtfertigt. Viele von denen, die ihn heute aus der Brille des Jahres 2013 beurteilen und kritisieren, sollten nur ein Bruchteil seines Mutes aufbringen. Aber bei Demonstrationen gegen die alten und neuen Nazis, einer wirklichen Gefahr für die Demokratie in diesem Land, da findet man sie nicht. Sie müssen sich anscheinend mehr um ihre Eigentumswohnungen oder schicken Autos kümmern. Da stören diese Kleinigkeiten nur. Oder sie denken anscheinend wie Mölllemann, der in seinen letzten Monaten noch ein Flugblatt gegen Israel herausbrachte. Auf eigene Kosten, wie er kurz vor seinem Tote noch beteuerte. Wenn das keine konsequente Fortführung der Politik ist, dann weiß ich auch nicht mehr.

Weiterhin passt zu diesem Thema, dass die Zeitung der kalten Krieger, der Tagesspiegel, dieses Thema nur halbherzig aufgegriffen hat. Etwas anderes hätte mich auch sehr gewundert.

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