Sonntag, 23. Oktober 2011

Was kommt bei Neuwahlen auf uns zu (II)

Bei meiner kleinen Miniserie geht es diesmal wieder um die SPD. Das nächste Mal wird es um die Piraten und die Linke gehen. Beide passen aus meiner Sicht mit ihren Lösungskonzepten in die derzeitig vertrackte Lage. Denn nur wieder den Banken helfen und sagen, ab jetzt müssen wir alles anders machen, was dann natürlich nicht geschieht, dass hatten wir schon zur genüge. Dieses Spielchen könnte so lange fortgesetzt werden, bis die Druckpressen den Bedarf an Geld nicht mehr decken können. Ach, jedenfalls ist das bekannte Spielchen kein Ausweg und wird unweigerlich im Chaos enden. Denn der Grundcharakter des Kapitalismus ist nun mal die Gewinnmaximierung und das bis zum geht nicht mehr. Dieses Endstadium des Kapitalismus können wir zurzeit in aller Ruhe bestaunen. Auswege aus dieser Lage könnten eventuell diese beiden Parteien bieten. Jede auf ihre Weise und ihrem Spezialgebiet, aber sie könnten es.

Warum also diesmal wieder die SPD. Ein ganz einfacher Grund, weil Altbundeskanzler Schmidt in aller Ruhe Peer Steinbrück als Kanzler-Kandidat aufgestellt hat. Gestern kam dazu die erste Meldung (die ich jedenfalls ohne große Recherchen gefunden habe) und nur die eine! Alle anderen haben sich zurückgehalten. Vom Spiegel bis zur Süddeutschen findet man erst heute was. Dieser Fakt alleine ist schon interessant. Warum halten die Redaktionen diese Meldung zurück? Soll sie besser in den Sonntagabend passen, damit die Leute es auch wirklich wahrnehmen? Das kann ich mir nicht vorstellen. Wenn jemand sozusagen zu 80% nominiert wird, dann müssten alle darauf anspringen und versuchen, ihn zu zerfleischen. Das waren bis jetzt die üblichen Reflexe. Nur diesmal-Fehlanzeige! Was ist also los? Hängt das mit den EU-Rettungsversuchen zusammen? Ist das vielleicht die letzte Chance, die die derzeitige Regierung noch hat? Kommen bei einem Misserfolg dann Neuwahlen?

Das ist für mich die einzigste Erklärung. Die EU-Währung steht auf der Kippe und jeder Kompromiss kann nur zu Lasten aller Länder, auch Deutschlands gehen. Das hat wieder Wirkung auf die Innenpolitik und auf das ‚lieb haben‘ innerhalb der Regierung. Die Wirtschaft will dann endlich dieses Projekt ‚Jugend forscht‘ beendet wissen und jemandem an der Spitze sehen, der was davon versteht. Das wäre Steinbrück. Und das wäre auch eine Erklärung, warum er zwei Jahre, oder wie lange es noch ist, vor der Wahl aus dem Graben schaut und sich der Meute zum Fraß vorwirft. Wir wollen mal ganz klar festhalten: Wenn ein Steinbrück diesen Schritt geht, dann sind viele Weichen schon gestellt und die Presse wird sich auch ruhiger verhalten als sonst. Das haben wir bis jetzt ja auch gesehen.

Keine Kommentare: