Mittwoch, 6. März 2013

FAZ ein journalistischer Windbeutel?


Huhu, liebes Blogvolk.

Ist die FAZ ein journalistischer Windbeutel? Wenn man sich die Meinungen der Menschen anhört, dann wohl eher ja.

Und warum? Das ist in vielen Fällen nicht einfach zu enthüllen, in anderen wieder ganz einfach.

Grundsätzlich wird die FAZ nicht für den einfachen Bürger herausgebracht. Aufmachung, Wortwahl und Volumen sind elitär angehaucht. Sollen sie auch für sich beanspruchen. Aber da kommen schon die ersten Kratzer zum Vorschein. Wie alle alten Printmedien, hat auch die FAZ massive Probleme mit ihrem Geschäftsmodell. Selbst die Klientel scheint nicht unbegrenzt für so ein Format Geld ausgeben zu wollen. Was tut man also? Man polarisiert und versucht die Kunden zu halten, die man noch hat. (Das hier nur am Rande: Liebe Kollegen von der FAZ, ein Auslaufmodell ist ein Auslaufmodell und jede Kosmetik ändert nichts daran)

Zum einen schreibt man für sein Klientel im Banken und Wirtschaftsbereich. Bestes Beispiel ist hier der Kanzlerkandidat der SPD. Steinbrück bekommt für seine offenen (und fast immer richtigen) Worte auch Prügel von der FAZ. Warum fragt sich dann so mancher (leider nicht jeder)? Ein Punkt könnte sein, dass Steinbrück etwas stärker als die Moderatorin Merkel den Banken auf die Füße treten will. Wie man hört, macht die Banken-Lobby hinter den Kulissen sich gegen Steinbrück immens stark. Da ist es natürlich nicht mehr sehr weit her mit dem Rückrad eines Qualitätsjournalisten. Da traut sich keiner sofort zu schreiben: Steinbrück hat recht. Sei es zum Beispiel das Kanzlergehalt oder die Wahl in Italien. Im Nachhinein stellt sich komischerweise immer schnell raus, dass der Kanzlerkandidat der SPD zeitnah die richtigen Worte gefunden hatte und die Qualitätsjournalisten trotten langsam hinterher. Aber bei den Banken hört bei den Qualitätsjournalisten in der Regel der Mut auf. Merkel schützt diese Geier und die Lobby stützt Merkel. Ein einfaches aber doch gut funktionierendes Muster. Die Kanzlerin ist wirklich für die Physiker der Welt kein Aushängeschild!!

Was mich aber zu diesem Artikel trieb, ist nicht Mutti Merkel, sondern ein Artikel von Frau Katrin Rönicke in der FAZ. Sie ist, und hier haben wir eine Parallele zur Kanzlerin, anscheinend die Vorzeige Ossi-Dame (bei der FAZ). Was heißt Ossi? Sie wurde 1982 in Lutherstadt Wittenberg geboren, Vater flitzte in ihrer frühesten Kindheit alleine in de Westen und sie kam dann 1989, noch vor der Wende, mit ihrer Mutter nach. Also wie wir sehen, hat sie die besten Voraussetzungen, um über den Osten zu schreiben. Sie muss einfach alles wissen. In ihrem Blogbeitrag Lechts und Rinks in West und Ost versucht sie dem geneigten Leser der FAZ nahe zu bringen, warum es im Ost so viele Neo-Nazis gibt. Und sie kommt sogar mit ihrer alten Heimat. Sie muss also wirklich dazu qualifiziert sein, die Wahrheit herauszuschreien. Da sie selbst nichts wissen kann, kommt sie mit den üblichen Literaturzitaten. Das ehemalige Amt und deren finanziell gesundes Umfeld von unserem Gockel-Gauck, machten diese Bibliothek möglich. Mag sein, dass da einige interessante Sachen drin stehen, aber in der Natur der Sache müssen die Werke eine eindeutige Schießrichtung haben: Sie müssen die DDR verteufeln und alles schlechtreden was da passiert ist, denn die Geldquelle will eindeutige Beweise für die richtige Verwendung der Mittel. Da darf es keine Zweifel geben.

Es hätte doch einfach mal gereicht, wenn sich die Dame Rönicke mit ihrer lila Bluse auf den Weg gemacht und ihre Heimat wirklich besucht hätte. Ich meine wirklich mit den Menschen sprechen, die dazu was sagen können. Ich hatte mehrere Jahre das Vergnügen dort zu arbeiten und zu leben. Ich könnte mir vorstellen, dass sehr viele Menschen, die da geblieben und nicht flitzen gegangen sind, ihr ganz andere Geschichten erzählt hätten. Auch über viele Widersprüche, aber auch über einen Antifaschismus im Lande. Den sicherlich nicht jeder gut fand, aber eine ganz andere Qualität hatte, als dass was im Westen passiert ist. Sie hätte richtig was lernen können. Ich schätze die Menschen dort sehr und das hätte sicherlich zu einem anderen Blogeintrag geführt.

Was wäre aber geworden, wenn sie etwas anderes geschrieben hätte. Höchstwahrscheinlich hätte man das so nicht veröffentlicht und mit der tollen lila Karriere wäre es dann so nicht weitergegangen. Aber dazu, so nehme ich an, macht sie das doch, um Erfolg zu haben.

Wie dem auch sei, unter anderem deshalb ist die FAZ für mich ein journalistischer Windbeutel!

Eine Verlinkung zu einem FAZ-Artikel ist mir leider nicht mehr möglich (würde ich auch nicht mehr machen wollen ☺).

Keine Kommentare: