Mittwoch, 13. Juli 2011

Natürlich haben sie recht | Update 17.07.11


wenn sie schreiben:
„Liebe GVU, Filmindustrie und Staat: Denkt ihr wirklich, ihr könnt uns stoppen, nur weil ihr haufenweise Geld habt? Wie kann es sein, dass harmlose Webseitenbetreiber auf eine Stufe mit Mördern und Vergewaltigern gestellt werden?“

Gleich zu Beginn: Ich nutze diese Angebote im Netz in keiner Weise, aber diese Sätze der Nachfolge-Webseite von kino.to bringen das zum Ausdruck, was viele denken. Vielleicht sind sie nicht die ganz harmlosen Seitenbetreiber, vielleicht gibt es da Grauzonen. Aber der Hauptpunkt um den es geht, ist der, warum sind die vom Staat verhätschelte und von den Juristen auf Händen getragene Filmindustrie und deren Verwertungsgesellschaften nicht in der Lage, ein auf dem Stand der Technik angepasstes Verwertungsmodell aufzubauen. Das ist die Ursache dieses ganzen Dilemmas und die dicke Filmindustrie verharrt in einer Denkweise des letzten Jahrtausends. Da gab es noch den Kalten Krieg und Rechner haben Säle gefüllt. Internet war noch was für das Pentagon und Festplatten ein Fremdwort. Wenn sich aber das gesamte Umfeld verändert und sogar die Denkweise der Menschen zum Urheberrecht in Veränderung begriffen ist, dann muss ich mich den Gegebenheiten anpassen. Es gibt in diesen Verwertungsprozessen so viele Stellschrauben die man bewegen kann, man muss nur wollen. Vielleicht solltet ihr z. B. Leute mit einem besonders gutem Angebot belohnen, die auch in Netz bereit sind, Geld für Filme auszugeben. Aber man erschwert lieber diesen Verwertungszweig und heult vergangenen Zeiten hinterher. Dann schickt man scharenweise Anwälte auf die kleinen User los und schimpft auf Vater Staat, dass er nicht mehr gegen diese ‚Unsitten‘ tut. Von der Unverhältnismäßigkeit der Mittel mal ganz zu schweigen!!

Liebe Filmindustrie, liebe GVU, wenn ihr euch nicht schleunigst den Veränderungen anpasst, dann könntet ihr schneller Geschichte sein, als ihr ‚Geschichte‘ schreibt.

Update 17.07.11

Wie die heise-greise melden, hat eine andere Gesellschaft, die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) herausgefunden, dass Nutzer von Kino.to oder ähnlicher Internetseiten weit häufiger mehr ins Kino gehen, als andere Personen. Also man kriminalisiert die wichtigste eigene Klientel. Da muss man erstmal drauf kommen.
Was für mich aber besonders interessant ist, dass die GfK, die sonst immer im Dienste der großen Medienkonzerne unterwegs ist, denen mal soeben ins Knie geschossen hat.

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