Dienstag, 19. Juli 2011

Wer versteht schon manche deutsche Eliten

Huhu, liebes Blogvolk.

Stellt euch mal folgende Geschichte vor:

Ein Land versinkt im Chaos, wenige bereichern sich und wenige unter Ihnen werden extrem reich. Fast die gesamte restliche Bevölkerung lebt in Armut, von den Rentnern mal ganz zu schweigen. Was früher allen gehörte, und ich meine wirklich allen, wird auf dubiose Weise verramscht. Das Land nähert sich der Anarchie, es gibt keine Sozialversicherung für die Bevölkerung, Ordnung und Sicherheit gibt es nicht mehr, obwohl das Land hunderten von Atomwaffen an Bord hat. Eigentlich sollte aus diesem Grund es der Weltgemeinschaft nicht ganz egal sein, wer dort regiert. Wie man hört, ist es zu dieser Zeit ein volltrunkener Präsident, der nur seinen Clan, die Oligarchen und korrupte Ausländer bedient. Was aus der Bevölkerung und aus dem Land wird, ist ihm völlig egal. Im Westen ist dieser Präsident mehr als beliebt, weil er kein ernst zunehmender Verhandlungspartner ist, er soll mehr eine Marionette gewesen sein.

Dann kam der Punkt , als das Land völlig aus den Fugen geriet. Es werden die Regierungschefs vom alten Präsidenten wie die Wodkasorten gewechselt. Jeder soll nur die Wünsche der Begierigen erfüllen. Und dann ist die Gesundheit des Präsidenten nicht mehr weit vom Koma entfernt, dass der gerade eingesetzte junge Regierungschef das Land alleine am Leben erhalten muss. Der junge Regierungschef nutzt die Gunst der Stunde und wird relativ schnell zum jungen Präsidenten gewählt. Das geht nur in diesem Land, es hat eben einige Besonderheiten. Der junge Präsident trinkt nicht und macht weitestgehend Schluss mit den korrupten Machenschaften des Clans um den alten Präsidenten. Auch die supereichen Oligarchen werden in die Schranken verwiesen. Er gibt dem Land ein Gesundheitswesen wieder zurück und den Rentnern etwas Einkommen. Er ist im Land mehr als beliebt, nur im Westen und bei den Oligarchen nicht. Die sollen sich mit einmal an Spielregeln halten, was für eine Frechheit des jungen Präsidenten. Weiterhin sollen die Oligarchen mit einmal Steuern zahlen, noch so ein undemokratisches Werkzeug. Er gibt dem Land Ruhe und Ordnung zurück, führt es großartig durch die letzte Finanzkrise und baut die Wirtschaftskontakte zu den europäischen Ländern im großen Maße aus. Jetzt wieder als Regierungschef.
Aber alle westlichen Regierungen liegen noch heute dem verstorbenen alten Präsidenten zu Füßen und heben ihn in den Heldenhimmel. Der junge Regierungschef-Präsident-Regierungschef wird wegen ‚undemokratischen‘ Regierens vom Westen verteufelt (wenn das undemokratisch ist, was war denn das vorher??).

Der Gipfel der Verhöhnung eines ausländischen Regierungschefs lässt sich ein großes europäisches Land nicht nehmen. Es zeichnet den Mann mit einer Medaille oder Orden aus und erkennt ihm diese kurz vor Verleihung wieder ab. Einen größeren Affront kann man sich eigentlich nicht vorstellen. Die kalten Krieger (die ewig Gestrigen) sind wieder in ihrem Element und haben ein Land vorgeführt. Eine gelungene Art und Weise, die gemeinsame Zukunft anzugehen.

Wer hier olle Jelzin und Putin bei den Personen vor Augen hatte, der hat vielleicht das eigenständige Denken noch nicht verlernt. Sehr schön! Aber dann könnt ihr eventuell aber auch nicht den typisch deutschen Blödsinn erklären, der mit Putin gemacht wurde. Ich kann es nämlich nicht. Es ist schon alles seltsam!

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